Bericht SCJ Clubregatta „Ganz Ohne“ am 06.08.2022
erstellt am: 16.08.2022 von: Sportwart
Wie schnell so ein Jahr vergeht.., am Samstag fand wieder die Regatta „Ganz Ohne“ statt, die zweite legendäre SCJ-interne neben der öffentlichen Kehrausregatta. Sie hat alle Jahre wieder zum Ziel, Regatta(-wieder)-Einsteigern eine weitgehend regelkonforme, aber keineswegs bierernste Möglichkeit zu bieten, unserem schönen Sport noch näher zu kommen. Ganz ohne Stress, ganz ohne Brüllerei, ganz ohne Startschiff, ganz ohne Bojenleger. Und ganz ohne Meldegeld!
18 Boote hatten gemeldet, Sportwartin Lisa war sehr zufrieden, aber, wie man sehen wird, 12 Uhr Vorbesprechung war viel zu früh, denn eine Mannschaft hatte tatsächlich verschlafen – wir sagen natürlich nicht, welche.
An der Gleitsicht hatte Martin St. kleinere Reparaturen am Ausbaumer vorgenommen, vielen lieben Dank dafür, hat alles prima gehalten. Mein Vorschoter Stefan wurde im Laufe des Tages gut Freund mit dem Ausbaumer, den er übrigens konsequent immer nur „die Stange“ nannte, und den man beim Halsen in einem komplizierten Manöver von einer Seite des Vorstages auf die andere bringen muss. Auch die meisten Wenden klappten schon nach wenigen Versuchen einwandfrei.
Ab 12 Uhr erfolgte bei einer Steuerleute-Besprechung die restliche Crewbildung und Bootseinteilung durch Lisa. Ich hatte, auf Stefans Wunsch, frühzeitig die Gleitsicht „gebucht“ und klar war auch, dass Stefan als Vorschoter fungierte.
Lisa hielt wieder den obligatorischen Kurzvortrag über das Startverfahren (5 Minuten, 4, 1, 0 = Start gegen den schwachen, oft drehenden Wind, Start zur Tonne 5) und den abzusegelnden Kurs (Tonne 5, Kermetertonne und Tonne 3 alle BB liegen lassen), dann ging es los. Start und Ziel eine gedachte Linie zwischen SCJ-Steg und einem dreieckigen Felsen auf dem gegenüberliegenden Ufer. Christiane schwenkte zum Startsignal (1 Tröööt) eine rote Flagge, Lisa rief durchs Megafon: „Das war der Start“, also ging es dann los.
Die Rahmenbedingungen: 17 Boote in der der Yardstick-Klasse, Faktoren zwischen 106 und 173, Alter der Teilnehmer zwischen Opti und Großeltern, Wind um die 2 bis 3 Bft, stark drehend und löcherig, Sonnenschein und Wolken, zwei Runden. Für die Optis: eine Runde. Das zurecht meistbewunderte Schiff: die hölzerne Hansa Jolle von Rainer und Fabienne.
Die Gleitsicht litt in der ersten Runde noch unter unserer mangelnden Bootsbeherrschung, wir lagen nach einem schlechten Start an der ersten Tonne auf dem 6. Platz. Nun aber honorierte die Gleitsicht unser Bemühen um eine steile Lernkurve und auf dem Weg zur Tonne 3 konnten wir Boot um Boot überholen, uns frei segeln und diese Wettfahrt mit ca. 5 Minuten Vorsprung als Sieger beenden. Gefiel uns gut, aber bange Frage: reicht das auch berechnet?
Längere Pause, die beiden Polyfalken beanspruchten zurecht die benötigte Zeit für beide Runden mit anschließender kleiner Pause. Anschließend erfolgte der Start zur zweiten Wettfahrt, welche aber nur noch aus einer Runde bestand.
Viel besserer Start der Gleitsicht, direkter Anlieger zur Tonne 5 aus der Mitte der Linie, alles perfekt, zufriedenes Grinsen, bis…ja, bis das böse Wort „Frühstart“ von irgendwoher die Runde machte. Man will ja Vorbild und besonders fair sein, also zurück zur Linie und dann dem enteilenden Feld hinterher. Später mit Lisa geklärt, dass es KEINEN Frühstart gegeben habe, sie habe nur durchs Megafon gerufen „das war der Start“. Dumm gelaufen. Da es eine kurze Wettfahrt war, konnten wir den Rückstand nicht mehr aufholen, und mussten uns u.a. allen teilnehmenden Optimisten geschlagen geben.
Und so freuten wir uns mit und für Jürgen und Arnd über ihren Gesamtsieg mit der Weitsicht, vor den beiden Optis mit Emilian und Florian, sowie dem Pirat mit Nadine und Matthi. Nochmal zum Nachlesen:
Die Optis belegten berechnet die Plätze 2, 3 und 8
Das allein ist schon eine Sensation und lässt für die Zukunft einiges erwarten.
Und das musste natürlich gefeiert werden: der Grill wurde angeworfen, machte zunächst viel Qualm und dann gute Glut; Bier, Wein und später leckere Cocktails, aber auch alkoholfreie Getränke flossen in Strömen. Dazu bestand die Gelegenheit, ein gigantisches Salatbuffet zu plündern, alles selbst produziert und angerichtet von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Vielen Dank an Lisa und Christiane und den ganzen SCJ für die viele Arbeit mit dieser Regatta, uns hat es richtig viel Spaß gemacht. Der Club hat sich quasi selbst beschenkt mit einem grandiosen Segeltag.
Michael Hübner